Samstag, 20. März 2010

Die Flashmob-Session, die gar keine war

Flashmobs und das Gesprächsthema dieser Session haben eines gemeinsam: Für Außenstehende sind sie überraschend und irritierend, findet Christina Musa.

„Flashmobs: Wie können und sollten Parteien mit solchen Online-Angriffen umgehen? Ist das alles nur Spaß ohne Auswirkung oder doch ein Kampagnenelement?“ lautete das eigentlich Thema von Alexander Kurz‘ Vortrag. Dementsprechend irritiert war das Publikum, als die Präsentation mit Photoshop–Remixen von Wahlplakaten startete, Mr. Burns zog allerdings wenigstens die Lacher auf seine Seite.

Im Anschluss folgte doch noch „das neue Phänomen im Bundestagswahlkampf“: Flashmobs generell. Interessiert hörten alle Teilnehmer zu. Jedenfalls bis die Hauptdiskussion in Richtung eines bestimmten Flashmobs umschlug: „Merkel in Hamburg -und alle rufen ‚Yeaahh‘“. In der ersten Reihe wurde sich über eine widersprüchlichen Aussage des Diskussionsleitenden aufgeregt, in der zweiten wurde über das Kommunikationsverhalten der CDU gelästert, und in der dritten wurde über das persönliche Erlebnis während des „Yeah“-Flashmobs berichtet.

Schnell kristallisierten sich die aktiven Diskussionsteilnehmer, die sich einigermaßen auskannten, aus der Masse heraus. Der Rest hörte mehr oder weniger interessiert zu und hoffte wohl heimlich auf einen Umschwung des Themas -möglichst noch vor Sessionende. Laut beklatscht wurde jedenfalls eine SPD-lerin, die sich über die Zeterei gegen die CDU aufregte und empört auf das eigentliche Thema weisen wollte. Der Diskussionsleiter wendete das Gesprächsthema jedoch trotzdem nicht. Dementsprechend ablehnend und verärgert waren auch die Posts auf der Twitterwall, die regelrecht damit bombardiert wurde. Der treffendste Post war allerdings wohl „Flashmob-Session am #PC10 vorbei und raus hier!“.

1 Kommentar:

  1. Ich kann das Missverständnis aufklären: Der eigentliche Titel meiner Session lautete:

    "Und alle so: "Yeaahh!" - Alles nur Spaß? Mögliche Strategien zum Umgang mit Flashmobs und Remixen in Wahlkämpfen"

    So wurde es vor dem PC10 veröffentlicht: http://liquidsession.de/

    Leider wurde mein Titel so nicht in den Sessionplan übernommen, deshalb das Missverständnis über die Zielsetzung der Session.

    Alexander Kurz

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